News 2022/05

Renntag mit Kaiserdiener und Überraschungs-Youngsters

 

In Natschbach-Loipersbach zeigte heute u. a. der Nachwuchs auf / Jasmine Schabauer und der erst zwölfjährige Tobias Tastel holten Vorlauf- und Finalsiege / Die Tageswertungen gingen an Bernd Herndlhofer (Formel 2), Georg Weissenböck (Saloon Cars), Roland Hofmann (Hecktriebler) und Andre Haider (Jugend) / Gaststarter Rudi Roubinek war begeistert

 

Samstag, der 21.Mai, zweiter Renntag des Stockcar Racing Cups Austria, und die Sandbahn-Arena in Natschbach-Loipersbach hat wieder gebebt. Verantwortlich für die tolle Stimmung in der Nähe von Wiener Neustadt waren zum einen die 42 Piloten in ihren fliegenden Kisten, zum anderen die immer größer werdende Stockcar-Fanschar, die diesmal in rund 700-facher Ausfertigung das Gelände stürmte.

 

Zehn Piloten nahmen in Formel-2-Boliden Platz, um in dieser Klasse Punkte zu holen. Mit Andre Fleischer feierte einer davon gleich zu Beginn einen Vorlauf-Premierensieg. Der erst 23-jährige Matzendorfer ließ dabei Routiniers wie Meister Bernd Herndlhofer oder Paul Bierl hinter sich. Genau diese zwei erfahrenen F2-Haudegen revanchierten sich aber umgehend und verwiesen Fleischer in den nächsten beiden Rennen hinter sich auf Platz drei. – Auch im Finale hatte Bernd Herndlhofer das beste Gespür für den Untergrund und setzte sich, diesmal vor Fleischer und Bierl, durch. – Im abschließenden Grande Finale holte sich auch Paul Bierl noch seinen Sieg. Der Seibersdorfer sicherte sich damit noch 40 Punkte für die Gesamtwertung.

 

 

Erhöhte Aufmerksamkeit zog die Saloon-Car-Klasse auf sich. Hier waren wie schon gewohnt mit 16 Autos die meisten Vertreter im Einsatz, weshalb die drei Vorläufe jeweils in zwei Gruppen gefahren wurden. Gruppe 1 wurde dabei gleich einmal zur Beute von Ex-Meister Georg Weissenböck aus Küb. Etwas überraschend hatte er im zweiten Vorlauf das Nachsehen gegenüber dem Grafenbacher Manuel Weninger, was der Favorit dann aber im dritten Lauf korrigierte und da wieder relativ klar gewann. – In Gruppe 2 richtete sich die Konzentration neben der Spitze auch auf den VW Polo mit der Nummer 23 und somit, so realistisch muss man sein, auch ans Ende der Resultats-Tabelle. Rudi Roubinek, bekannt u. a. als Diener seines Herrn im ORF-Klassiker „Wir sind Kaiser“, pilotierte dieses Fahrzeug als Gaststarter und bekam die Gnadenlosigkeit seiner erfahrenen Konkurrenten von Anfang an zu spüren. Marius Scherz aus Grafenbach gewann zunächst die erste Qualifikation, ehe die zweite nach einem spektakulären Überschlag des Steirers Angelo Grisser unterbrochen werden musste. Nach dem Restart setzte sich der Landschacher Andreas Haider an die Spitze und gab diese Position bis ins Ziel nicht mehr ab. Dieses Kunststück wiederholte der Honda-Civic-Dompteuer auch im Lauf drei. – Im B-Finale hatte mit dem Mürzzuschlager Marcel Burghart wieder ein Steirer den besten Überblick. Er gewann vor der Ternitzerin Michelle Brünner. – Ein packendes A-Finale bot alles, was Stockcar-Fans so lieben. Hautnahe Zweikämpfe, Rad-an-Rad-Duelle vom feinsten und ein Gefecht bis ins Ziel, das letztendlich Georg Weissenböcks Golf GTI als erster erreichte, vier Zehntelsekunden vor Marius Scherz. – Eng wurde es wieder im Grande Finale mit 13 Autos am Start. Für Michelle Brünner (landete am Reifenstapel) und Angelo Grisser (steckte in der Leitplanke) sowie Bernhard Kruder (wurde disqualifiziert) war’s schnell vorbei. Für Edi Haider aus Landschach endete es im Glück. Er holte Platz eins vor Saloon-Tagessieger Georg Weissenböck.

 

Mit einem wahren Knalleffekt stiegen die Hecktriebler in ihren zweiten Renntag ein. Der erste Vorlauf war nur zwei Runden jung, als der BMW des Eisenstädters Marco Baumann heftig in die Leitplanke einschlug. Der Aktion ging ein robuster Check von Michael Karl (Ford Sierra) voraus. Ende des Duells: Baumann zur Kontrolle bei der Rettung, Karl für diesen Lauf disqualifiziert. Und einen Sieger gab es mit Champion Roland Hofmann auch. Nicht nur das, der Wiener gewann nach Vorlauf eins auch zwei und drei. – Auch den Finalsieg ließ sich Roland Hofmann nicht entgegen. Mit 20.272 Sekunden setzte er sogar die schnellste Hecktriebler-Runde des Tages in den Sand. – Just im Grande Finale musste Hofmann dem überlegenen Burgenländer Stefan Holzer den Vortritt lassen. Der Oberwarter gewann nach einer fehlerlosen Fahrt mit sechs Sekunden Vorsprung. Am Tagessieg von Hofmann änderte das nichts.

 

In der Jugendklasse, die diesmal mit neun Startern besetzt war und deshalb ebenfalls in zwei Gruppen ausgetragen wurde, wartete von Beginn an alles auf dasselbe Duell wie am Renntag 1. Hier der 16-jährige Titelverteidiger Andre Haider aus Landschach, dort der 13-jährige Jayden Holzer aus Oberwart. Haider wurde seiner Favoritenrolle gerecht, gewann drei Mal, Holzer setzte sich vorerst gegen die drei schnellen Mädels Jasmine Schabauer (15 Jahre/Wörth), Lara Kraßnigg (13/Voitsberg) und Jacqueline Weghofer (14/Grafenbach) durch, musste sich im zweiten Vorlauf jedoch überraschend sowohl Schabauer als auch Kraßnigg und auch im dritten Lauf Jasmine Schabauer geschlagen geben. – DIE Überraschung freilich gab es dann im Finale, wo sich mit Tobias Tastel ausgerechnet und sensationell der jüngste Teilnehmer durchsetzen konnte. Der Finalsieger aus Schwarzau/Gebirge ist zwölf Jahre jung und war erst zum zweiten Mal am Start des Stockcar Racing Cups. Für den Tagessieg für den Punktebesten reichte es jedoch nicht. Den holte der Finalzweite Andre Haider.

 

Schlussendlich freute sich auch Gaststarter Rudi Roubinek „über einen tollen Tag unter wirklich sehr kollegialen und fairen Leuten. Dass ich bei meinem ersten Start hier keine große Rolle spielen werde, darauf war ich eigentlich vorbereitet. Aber es hat mir mächtig Spaß gemacht und war ein ebenso spannendes wie schönes Erlebnis.“ Genau das soll Stockcar auch sein!

 

 
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